In der Übersicht
Visionen, Pläne und Modelle sind Beispiele einer Zukunft, die wir (offenkundig) als solche nicht kennen; die jedoch Gegenstand ihrer vielfältigen Vorstellung und Gestaltung ist: als vorhergesehene und erzählte, ausgemalte, prognostizierte, geplante oder modellierte Zukunft. Inwiefern Zukunft hiermit eine (reiche) Geschichte hat, was wir gewinnen, wenn wir uns geschichtlich mit Zukunft befassen, und wie wir dies methodisch tun können, sind Fragen dieses Seminars, die wir, im Fokus auf das 20. Jahrhundert, in Lektüren und Analysen verfolgen. Dazu werden wir in einem ersten Teil historische und begriffliche Grundlagen erarbeiten und gezielt Ansätze aus der breiten jüngeren Forschung zu Zukunft und „Zukünften“ (in Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften) aufgreifen und diskutieren. Auf dieser Basis werden wir in weiteren Teilen forschungspraktisch und am Beispiel nach dem Wandel und Umbrüchen der Zukunft im 20. Jh. fragen. Entlang von Schwerpunkten im frühen, mittleren und ausgehenden 20. Jh. gehen wir dabei vergleichend unterschiedlichen Phasen und Modi der Zukunftsvorstellung und –gestaltung nach: Wir fragen in historischen und systematischen Analysen (unter Einbezug von Text-, Bild- und Filmquellen) nach Zukunft als Vision und „Imagineering“; nach „Futurologie“, Szenarien und der Studie des Club of Rome; und nach den zunehmend pluralisierten Formen, in denen wir seit dem späten 20. Jh. Zukunft diskutieren und begreifen. Voraussetzung für Ihre Teilnahme am Kurs ist die Bereitschaft, aktiv teilzunehmen und thematische Überlegungen aus der Erarbeitung auch der Prüfungsleistung (Essay) in den Sitzungen einzubringen. Arbeiten werden wir in den einzelnen Sitzungen darüber hinaus u. a. in gemeinsamen Lektüren, Gruppenarbeiten und der gemeinsamen Analyse und Diskussion von Beispielen und Quellen.