In der Übersicht
Wir leben in der ökologischen Katastrophe. Was von den einen als „die wissenschaftliche Technik der Neuzeit“, von den anderen als „die Moderne“ angesprochen wird, hat hierher geführt. – Mit dieser Lagebestimmung wird sich die Vorlesung zunächst beschäftigen. Was heisst es, von Krise, „Polykrise“, Katastrophe zu sprechen? Wo beginnt – am Leitfaden Alexandre Koyrés, Martin Heideggers, Bruno Latours – diese Neuzeit alias Moderne? Wann endet sie? Ist das neuzeitliche Wissen von Physik, Biologie, Maschinen überhaupt eine Einheit? Lässt sich damit etwa noch der molekulargenetisch-industrielle Komplex der Gegenwart analysieren? – Daran hängt die zweite Frage der Vorlesung: Ist eine Ökologisierung des Denkens, wie hoffnungslos oder hoffnungsvoll auch immer, ein Gegenentwurf dazu? Aus welchen Quellen könnte er schöpfen? Latour beschreibt eine neue Wissenschaft der Earthbound, der Erdgebundenen. Heidegger sucht nach Quellen vom Beginn des abendländischen Denkens, einer anfänglich anderen Weise, von oikos und logos zu sprechen.