Overview
Wir treffen in den letzten Jahren vermehrt auf Diskurse, die auf Identitäten beruhen und diese auch vehement reklamieren im Sinne neuer politischer Subjekte. Der Kampf ums Frauenstimmrecht zeigt beispielsweise, wie lange Frauen nicht selbstverständlich in der Demokratie mitgemeint waren. Heute sind Diversität und Inklusion zentrale Leitkategorien in den gesellschaftspolitischen Debatten. Identitäten sind flüssig geworden und werden von unterschiedlichen Dimensionen wie etwa Nation, Kultur, Sprache, Hautfarbe, sexuelle Ausrichtung, Behinderung, Religion und soziale Herkunft mitbestimmt. In allen diesen Dimensionen wird das Menschsein auf bestimmte Weise definiert. Was daran ist politisch fortschrittlich, was diskriminierend? Wie wird damit umgegangen in Kultur, Politik, Sport und Wissenschaft? Welche Verhältnisse von Mehrheit und Minderheiten müssen berücksichtigt werden? Was sind Diskursherrschaften, politisch korrekte Sprache? Was sind die Chancen und Grenzen einer Identitätspolitik?