In der Übersicht
Religionen Asiens wie Buddhismus und Hinduismus unterliegen in der westlichen Wahrnehmung bestimmten Pauschalbildern wie etwa tolerant, friedliebend und undogmatisch. Jenseits solcher Stereotypen und Projektionen zeigt sich, dass die religiösen Führer und Führerinnen in Geschichte und Gegenwart einerseits ihre jeweils neue Tradition durch Autoritätsansprüche legitimieren mussten bzw. müssen. Andererseits formulieren die Leitungspersonen zumeist spezifische gesellschaftliche und politische Vorstellungen des Zusammenlebens. Den Formen der Legitimierung von neu entstanden Religionen, sei es durch charismatische Gründer und Gründerinnen oder durch sukzessive Traditionsbildung, geht die Vorlesung anhand ausgewählter Religionen Asiens nach. Zur Sprache kommen indische Guru-Bewegungen und neuere buddhistische und hinduistische Reformbewegungen in Südasien und Ostasien und ihre gesellschaftspolitischen Konzeptionen. In systematischer Perspektive wird die Vorlesung Themen wie Charisma, Guru, Autorität und Nachfolgeregelungen behandeln.